Die Theodor-Storm-Schule hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der zukünftigen Schulentwicklung beschäftigt. Grundlage ist die sogenannte Experimentierklausel des Landes Schleswig-Holstein.
„Wir leben in einer Zeit, in der sich Gesellschaft rasant verändert. Eine Zeit, die einerseits Unsicherheit und Ängste hervorruft, die aber andererseits auch einzigartige Chancen mit sich bringt. Nämlich, den Wandel selbst in die Hand zu nehmen, die Weichen zu stellen, die Veränderung zu gestalten,“ so Bildungsministerin Karin Prien im Kieler Landtag (22.02.2023).
Um den großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen und den gesellschaftlichen Wandel zu gestalten, kommt neben fachlichen und kognitiven Kompetenzen den sogenannten Zukunftskompetenzen (Future Skills) eine große Bedeutung zu. Schulen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein, junge Menschen in die Lage zu versetzen, mit Ambiguität, Volatilität und Komplexität umgehen zu können und kritisch zu denken.
Die Landesregierung ermutigt die Schulen in Schleswig-Holstein, Kreativität, Innovations- und Kollaborationsfähigkeit, interdisziplinäres Problemlösen und Resilienz zu fördern. Schulen wird mehr Freiraum und Unterstützung zur Erprobung innovativer Unterrichtsformen im Rahmen einer Experimentierklausel gewährt.
Die Theodor-Storm-Schule hat sich bereits im Oktober 2023 mit dem Kollegium auf dem Weg gemacht, zukunftsfähige Projekte zu initiieren. Im Rahmen eines zusätzlichen Schulentwicklungstages, einem „Zukunftstag“, wurden Ideen im Open Space – Format vorgestellt und erarbeitet und später priorisiert.
Doch auch die Schülerinnen und Schüler konnten sich an einem eigenen Zukunftstag aktiv einbringen. Die Schülervertretung der TSS und Klassen aus dem 5., 7. und 10. Jahrgang erarbeiten im November 2023 ihre eigenen Vorstellungen von ihrer „Schule der Zukunft“.
In einem weiteren Schritt wurden im Dezember 2023 die Eltern gebeten an einer Onlineumfrage teilzunehmen und ihre Ideen und Aspekte zu nennen und vorzustellen.
Am Samstag, den 13. Januar 2024, führte die extra ins Leben gerufene „AG-Zukunft“ der TSS alle Vorschläge zusammen und man traf sich in großer Runde zum nochmaligen Brainstormen und Weiterarbeiten.
IQ.SH-Schulentwicklungsberaterin Vivien Kerber und IQ.SH-Schulentwicklungsberater Steffen Münster sowie Sven Müggenburg (Schulsozialarbeiter der TSS), Andrea Mietz (Sonderschullehrkraft) und Schulleiter Martin Nirsberger führten durch den Vormittag.
Vor allem die Themen „Neuer Rhythmus der Unterrichtszeit“, „Praxisorientierterer Unterricht“, „Regeln und Rituale“ und „Fit for Life als neues Unterrichtsfach“ wurden diskutiert, wobei den Schülerinnen und Schülern Themen wie „Mehr regelmäßige Bewegungsangebote“, „Mehr Unterricht im Freien“, ein „Individueller interessengeleiteter Stundenplan“ und „Lebenspraktischer Unterricht“ wichtig waren. Von Elternseite spielten zudem die Themen „Unterrichtsausfall begrenzen“ und „Ganztagsbetreuung“ eine Rolle, wobei sich die Themen von Lehrkräften, Schülerseite und den Eltern sehr ähnelten.
In den kommenden Wochen werden einzelne Arbeitsgruppen weiter intensiv die Arbeit fortführen und beim Ministerium Anträge zu bestimmten neuen Verfahren und der Einführungsmöglichkeiten an der TSS stellen.
TSS-Schulsozialarbeiter Sven Müggenburg zeigte sich begeistert von dem gesamten Entwicklungsprozess: „Es ist ein krasses Gefühl, weil wieder etwas passiert und sich in die richtige Richtung entwickelt. Der Austausch und die Atmosphäre waren super und es erzeugte eine Aufbruchsstimmung. Auch die Schülerinnen und Schüler, die bei ihrem Zukunftstag jahrgangsübergreifend gearbeitet und überaus offene und kreativ ihre Schule der Zukunft präsentiert haben, war beeindruckend. Wir mussten nur als Coaches agieren und konnten den Schülerinnen und Schülern zuschauen und sie bei ihren Präsentationen begleiten.“
Auch Schulentwicklungsberaterin Vivien Kerber ist angetan von der Theodor-Storm-Schule und dem Schulentwicklungsprozess: „Aus meiner Perspektive als Schulentwicklungsberaterin, die die Schule seit gut 3,5 Jahren begleitet, ist es wirklich schön zu sehen, wie sich eine Schulgemeinschaft darauf einlässt und auf den Weg macht, Schule anders zu denken.“
Die nächsten Monate werden zeigen, welche Projekte sofort oder in der mittelfristigen Zukunft umgesetzt werden können.
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