„Sprechende Fliesen“ – Ein Kunstprojekt im DaZ-Zentrum an der Theodor-Storm-Schule Bad Oldesloe

Seitdem das fertige Kunstwerk an seinem Platz hängt, kann man SchülerInnen dabei beobachten, wie sie strahlend ihren Freunden zeigen, an welchem ​​Bereich sie oder er gearbeitet hat.  Angeleitet von der Künstlerin Siobhan Tarr und mit Unterstützung der Sozialpädagogin der Schule, Elena Haupt, haben insgesamt 35 DaZ-SchülerInnen (Kurzform für Deutsch als Zielsprache) aus 17 verschiedenen Herkunftsländern im Alter von 11 bis 16 Jahren  in Gruppenarbeit ein großes gemeinsames Wand-Mosaik erstellt. Das Projekt „Sprechende Fliesen“ wurde gefördert durch den Stabsbereich Kultur in Stormarn im Rahmen des Förderprogramms „Kultur und Schule“. Die Stadt Bad Oldesloe hat die Materialkosten übernommen.  Der Enthusiasmus der TeilnehmerInnen, das Kunstwerk mitzugestalten, war riesig. Die SchülerInnen waren sehr neugierig, diese 4000 Jahre alte Kunstform des Erstellens von Bildern und Mustern aus bunten Fliesenscherben kennenzulernen.  Vor Beginn der Projektwoche, hatte eine Gruppe die Möglichkeit, die Technik zunächst einmal auszuprobieren, indem sie eigene kleine Mosaike aus Porzellan- Scherben angefertigt haben.  Mit Begeisterung entdeckten anschließend die 35 SchülerInnen die Technik der Herstellung, den Umgang mit den verschiedenen Handwerkzeugen und das Verfugen des Mosaiks. „Ich bin beeindruckt vom Ergebnis, wie konzentriert und geschickt die Schüler an dem Mosaik gearbeitet haben“, freut sich Siobhan Tarr. „Wir waren ein tolles Team. Ich denke, das sieht man am Endergebnis. Es war mir eine Freude, mit diesen SchülernInnen zu arbeiten“. 

Das „Gute-Laune-Motiv“ des Mosaiks ist eine Kombination aus kräftigen Bildern in Form von Zeichen, Symbolen und Schrift: Die offene Hand steht sowohl für Geben als auch für Empfangen oder auch Willkommen, ein Smiley für Glück und positive Gefühle. Zu sehen sind außerdem eine Sprechblase mit den Buchstaben „OK“, das für SchülerInnen sofort erkennbare YouTube-Symbol sowie ein Auge als universelles Symbol, das in allen Kulturen und Orten der Welt verwurzelt ist.

Bei der Farbgebung – kräftiges Gelb und Blau oder Dunkelbraun in Kombination mit der Pastellfarbe Rosa als Hintergrund des Mosaiks – hat sich Siobhan Tarr vom deutsch-böhmische Maler Wenzel Hablik inspirieren lassen, dessen geometrisch gemalten Decken mit  strahlende Farbbahnen im drei der Räume des DaZ-Zentrums zu sehen sind.  Rechtzeitig vor dem Ferienbeginn fertig geworden, hängt nun das Kunstwerk im Eingangsbereich des DaZ-Zentrums und kann bei der Einschulung am 29. August von den neuen FünfttklässlerInnen und deren Familien und Freunden besichtigt werden.  Das 170 x 110 cm große Mosaik mit seiner fröhlichen Ausstrahlung und leuchtenden Farben sorgt beim Betreten des Schulgebäudes für eine einladende Atmosphäre.  Die am Kunstwerk beteiligten SchülerInnen können stolz darauf sein (und sind es auch!), aus vielen kleinen Teilen in gemeinschaftlicher Arbeit ein großes Ganzes geschaffen zu haben, etwas Dauerhaftes und Einmaliges.